Die Ernährung des Hundes im Alter
Die in der Seniorenphase typischen Entwicklungen gehen mit speziellen Bedürfnissen an die Ernährung einher. Um ein gesundes Altern zu ermöglichen, müssen diese berücksichtigt und die Fütterung angepasst werden. Zudem gibt es verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die sinnvoll eingesetzt körperlichen und geistigen Alterserscheinungen entgegenwirken.
Der Energiebedarf im Alter
Das Altern führt zu Veränderungen im Hundekörper, die einen Einfluss auf den Energiebedarf haben. Viele der Zellen, aus denen Organe und Gewebe bestehen, bilden sich zurück, erneuern sich nicht mehr und sterben ab. Die entsprechenden Bestandteile des Körpers verlieren deshalb an Masse und Volumen. Sie können dadurch ihre jeweiligen Funktionen nur noch eingeschränkt beibehalten. Der Hund muss daher im Alter zunehmend weniger Körpermasse mit Energie versorgen. Auch der Stoffwechsel, welcher der Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen körperlichen Vorgänge dient, verlangsamt sich. Beides resultiert darin, dass der Hund einen verringerten Bedarf an Energie entwickelt. Ein weiterer Grund für einen niedrigeren Kalorienbedarf des Seniorenhundes ist das geringer werdende Bewegungsbedürfnis. Ein weniger bewegungsfreudiger Hund benötigt dementsprechend auch weniger Energie aus der Nahrung.
Durchschnittlich sinkt der Energiebedarf im Vergleich zur vorherigen Lebensphase um 25 Prozent. Manche Exemplare brauchen im fortgeschrittenen Alter sogar nur 40 Prozent der ursprünglichen Kalorienmenge. Wird nun wie gewohnt die gleiche Futtermenge des identischen Futters verabreicht, lagert der Hund die überschüssige Energiemenge in Fettdepots an. Schlussendlich ist die unvermeidbare Folge der Energieüberversorgung Übergewicht.
Von Übergewicht betroffene, dicke Hunde sind in mehrfacher Hinsicht deutlich in ihrer Gesundheit gefährdet. Es verschlimmert drastisch Verschleißerscheinungen der Gelenke und sorgt für eine Verschlimmerung der damit einhergehenden Schmerzen. Ein hoher Anteil an Körperfett befördert außerdem Entzündungen, erhöht das Krebsrisiko und beschleunigt den Alterungsprozess.

Selbst leichteres Übergewicht verkürzt das Leben des Hundes um etwa zwei Jahre. Wird der Hund hingegen schlank gehalten, sodass deutlich die Taille zu sehen und die Rippen ohne Druck zu spüren sind, kann man mit einer höheren Lebensspanne rechnen. Ein wichtiger Grundsatz für die Fütterung älterer Hunde besteht also darin, die zugeführte Energiemenge dem tatsächlichen, altersbedingt erniedrigtem Kalorienbedarf anzupassen. Einfach nur weniger zu füttern, ist jedoch gerade bei Fertigfutter keine geeignete Maßnahme. Werden nur zwei Drittel eines Fertigfuttermittels gefüttert, erhält der Hund zwar weniger Kalorien, aber auch deutlich zu wenig an notwendigen Nährstoffen. Eine so entstehende Unterversorgung mit Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen sollten Hundehalter/innen unter allen Umständen vermeiden. Ältere Hunde tolerieren Mangelerscheinungen häufig schlechter als ihre jüngeren Artgenossen. Der Wegfall eines ausreichenden Anteils an Proteinen steht darüber hinaus im Verdacht, den altersassoziierten Verlust von Muskulatur zu beschleunigen und das Risiko für Herzerkrankungen zu erhöhen.
Daher ist es besser, ein speziell kalorienarmes Seniorenfutter oder solches für übergewichtige Hunde auszuwählen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mithilfe von Tiermediziner/innen einen angepassten, individuellen Futterplan entwickeln zu lassen.
Einige Senioren haben keinen erniedrigten, sondern erhöhten Kalorienbedarf. Das trifft insbesondere auf ältere Tiere mit Tumorerkrankungen zu. Magern die betroffenen Hunde trotz höherer Futtermengen immer mehr ab, sollte ebenfalls tiermedizinischer Rat eingeholt werden.
Ernährung bei Zahnverlust und Zahnproblemen
Zahnerkrankungen und Zahnverlust betreffen sehr viele Hundesenioren. Gerade ältere Vertreter kleiner Hunderassen sind gefährdet. Nach einer Zahnsanierung kann besonders bei ihnen das Füttern von speziell für die Zahngesundheit konzipierten Futtermitteln sinnvoll sein. Diese Futtersorten besitzen eine spezifische Struktur mit zahnreinigenden Eigenschaften. Sie besitzen in Studien nachgewiesene Schutzeffekte vor Zahnbelägen. Gelegentlich ist der Verlust der Zähne so dramatisch, dass der Hund die Futterbröckchen nicht mehr zerkauen und aufnehmen kann. Hier kann das Einweichen oder Zerbröseln des Futters Abhilfe verschaffen. Alternativ ist das Umsteigen auf Nassfuttersorten möglich oder auf solche, die zu einem leicht verschlingbaren Brei angerührt werden.

Fütterungsstrategien, um den Abbau von Muskelmasse zu verhindern
Dem Erhalt der Muskelmasse kommt eine absolut zentrale Bedeutung während des Alters zu. Je mehr Muskeln den Bewegungsapparat des Hundes stützen, desto geringer fallen die Abnutzungserscheinungen der Gelenke aus. Der Senior bleibt länger mobil und beweglich. Verschleißbedingte Knorpelschäden, wie sie bei einer Arthrose auftreten, führen bei guter Bemuskelung erst später zu Schmerzen. Ein hoher Muskelanteil steht zusätzlich mit Langlebigkeit in Verbindung.
Ein zunehmender Muskelabbau gehört zu den natürlichen Altersvorgängen. Der Fachbegriff für die Erscheinung lautet Sarkopenie. Erfreulicherweise lässt sich die Sarkopenie durch Ernährung beeinflussen und hinauszögern.
Die Zufuhr bestimmter Eiweißbausteine mit der Nahrung ist notwendig, um zentrale Körperfunktionen und die Muskulatur aufrechtzuerhalten. Welche Mengen an Eiweißbausteinen in welchem Verhältnis aufgenommen werden müssen, unterscheidet sich von Tierart zu Tierart. Bei Seniorenhunden steigt insgesamt der Bedarf an Proteinen, denn die Verarbeitungsprozesse des Körpers funktionieren nur noch eingeschränkt. Damit die Muskulatur so versorgt wird, dass sie bestehen bleibt, sind also höhere Mengen an gefüttertem Protein erforderlich als bei jüngeren Hunden. Ihr essenzieller Bedarf ist im Alter bis um das Zweifache erhöht. Zu geringe Proteinmengen verursachen Muskelabbau und schwächen das Immunsystem.
Eine wirksame Maßnahme gegen den Muskelschwund ist deswegen, auf eine ausreichende und hochwertige Proteinversorgung zu achten. Eine erhöhte Zugabe von Protein schützt zudem die bestehende Muskelmasse.
Die spezielle Zusammensetzung von Molkenprotein hat sich dabei als besonders effektiv für den Erhalt und Aufbau der Muskulatur herausgestellt. Das in purapep Senior enthaltene hochwertige Molkenprotein ist in der Lage, optimal dem altersbedingten Verlust von Muskelgewebe entgegenzusteuern. Eine weitere erfolgsversprechende Maßnahme gegen den Muskelschwund besteht in der Zufütterung von Omega-3-Fettsäuren. Diese Fettsäuren haben sowohl aus pflanzlichen als auch aus tierischen Quellen in Studien einen positiven Effekt auf die Muskulatur von Senioren gezeigt.
Um Ihren Hund ernährungsseitig optimal zu unterstützen, liefert purapep Senior:
- Hochwertige und hochverfügbare Eiweißbausteine
- Wichtige B-Vitamine zur Unterstützung des Nervensystems
- Wertvolle Antioxiantien zum Schutz vor oxidativem Stress
Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel für den Hundesenior
Um den geistigen Abbau des Seniors zu bremsen, haben sich in Untersuchungen zwei Nahrungsergänzungsmittel als zweckmäßig erwiesen. Sogenannte antioxidative Stoffe wie L-Carnitin können vor Zellschäden schützen. Sie helfen durch ihre Schutzwirkung, die Nervenzellen im Hirn vor Schäden und im gewissen Maß auch vor dem Absterben zu bewahren. Darum wurden bereits Futtersorten für ältere Hunde mit einem hohen Anteil an Antioxidantien entwickelt.
MCT-Öl ist eine hoch konzentrierte Form von Kokosöl mit einem hohen Anteil mittelkettiger Fettsäuren. In Experimenten hatte die Verfüttung von MCT-Öl eine deutlich positive Wirkung auf geistige Leistung von Hundesenioren. Verantwortlich für die günstige Auswirkung ist möglicherweise eine bessere Energieversorgung des Gehirns durch die im Öl enthaltenen Stoffe.
Ernährungsprobleme im Alter
Typische Erkrankungen im Alter wie Einschränkungen der Nierenfunktion oder Herzschwächen und der nachlassende Geruchssinn führen bei einigen Senioren zu weniger Appetit. Für einen intensiven, appetitanregenden Geruch der Mahlzeiten, hilft es, sie zu erwärmen. Selbst Trockenfutter wird erwärmt häufig besser angenommen. Warme Brühe über das Futter zu gießen, ist ebenso zielführend. Reagiert der Hund krankheitsbedingt mit Übelkeit auf die Nahrung, sollte die Sorten häufig rotiert werden. Bekommen sie immer die gleiche Sorte, fressen sie diese gewöhnlich nach einigen Übelkeitsphasen nicht mehr.
Bei schmerzenden Gelenken fällt den Hunden mitunter das Fressen aus dem am Boden stehenden Napf schwer. Eine erhöhte Position des Napfes verschafft Erleichterung. Weil bei Seniorenhunden der Stoffwechsel und die Verdauung verlangsamt ist, sollte die Tagesration auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt werden.
Eine dem Kalorienbedarf des alternden Hundes angepasste Ernährung und die Fütterung von hochwertigen Proteinen sind äußerst wirksame Mittel, um den Senior noch lange gesund und leistungsfähig zu halten.

Autorin: Dr. Diana Hagemann
Diana ist das operative Herz von purapep und koordiniert mit großer Begeisterung die Produktions-, Logistik- und Forschungsthemen. Sie ist eine absolute Spezialistin im Bereich der Molkenproteine und deren technofunktionalen Eigenschaften. Während Ihrer langjährigen Forschungstätigkeit hat Sie die wissenschaftlichen Grundlagen für die purapep-Produkte gelegt.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und freuen uns jederzeit darüber, von Ihren Erfahrungen zu hören.
Quellen
Bellows, Jan, et al. “Common Physical and Functional Changes Associated with Aging in Dogs.” Journal of the American Veterinary Medical Association, vol. 246, no. 1, 2015, pp. 67–75., doi:10.2460/javma.246.1.67.
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Fahnestock, M., Marchese, M., Head, E., Pop, V., Michalski, B., Milgram, W. N., & Cotman, C. W. (2012). BDNF increases with behavioral enrichment and an antioxidant diet in the aged dog. Neurobiology of Aging, 33(3), 546–554.