Ein schönes Leben für ältere Hunde – 6 Tipps für den Alltag

Die Bedürfnisse von Hunden nehmen wie bei uns Menschen mit dem Seniorenalter zu. Mit einigen Anpassungen im Alltag können jedoch auch ältere Hunde ein entspanntes und glückliches Leben führen. Und auch die HalterInnen profitieren davon: Studien haben gezeigt, dass die Bindung in dieser Lebensphase zwischen Mensch und Hund besonders stark aufgebaut wird. Hier kommen 6 Tipps für das Leben mit älteren Hunden:

Inhalt

1. Entspannter Schlaf ist wichtig für alte Hunde

Schätzungen zufolge leiden fast 90 Prozent der Hunde über 5 Jahre an Arthrose, einer schmerzenden Erkrankung der Gelenke. Sie wird charakterisiert durch eine fortschreitende Zerstörung des Gelenkknorpels. Ursächlich für die Arthrose ist bei Senioren vor allen Dingen ein altersbedingter Verschleiß der Knorpelschicht. Da bei dieser Krankheit oft der gesamte Bereich um die Gelenke herum empfindlicher ist, kann langes Liegen auf harten Untergründen Schmerzen hervorrufen. Älteren Hunden sollte daher ein weiches, aber formstabiles Bett zur Verfügung gestellt werden. Hochwertige Füllmaterialien wie viskoelastischer Schaumstoff stützen den Hundekörper, während sie die Druckbelastung auf die Gelenke verringern. Sehr weiche Bettenfüllungen erschweren dem gealterten Hund hingegen das Aufstehen.

Ein Bett aus druckentlastenden Materialien hat noch weitere Vorteile: Liegeschwielen sind verhornte Stellen an Knochenvorsprüngen. Sie entstehen bei Seniorenhunden besonders schnell. Das liegt an ihrer im Alter dünner und empfindlicher werdenden Haut. Außerdem verbringen sie häufig im Vergleich zu jüngeren Hunden mehr Zeit im Liegen. Während die Verhornungen an sich nur ein kosmetisches Problem sind, besteht das Risiko von Entzündungen entlang der betroffenen Hautstellen. In manchen Fällen bilden sich an den verhornten Stellen Flüssigkeitsansammlungen, die zu schmerzenden Abszessen führen können. Harte Liegeflächen fördern die Entstehung von Liegeschwielen, während stützende, weiche Hundebetten eine vorbeugende Wirkung haben.

Ähnlich wie beim Menschen ist der Nachtschlaf des Hundeseniors anfälliger für Störungen. Umso wichtiger sind deswegen Schlafplätze an ruhigen, ungestörten Orten. Ebenso bedeutsam für einen tiefen Schlaf ist Schmerzfreiheit. In einer Studie hat sich herausgestellt, dass Schmerzen zu einer mangelhaften Schlafqualität beitragen. Da Hunde in der Seniorenphase häufig aus verschiedensten Gründen chronische Schmerzgeschehen entwickeln, ist deren Behandlung maßgeblich für einen erholsamen Schlaf.

2. Den Sinnen auf die Sprünge helfen

Das Nachlassen der Sinnesleistungen ist eine typische Alterserscheinung. Wenn der Hund immer schlechter sieht und hört, fällt ihm das Einordnen von Umweltreizen zunehmend schwer. Auch die Kommunikation mit dem Menschen gelingt ihm dann schlechter. Durch den eingeschränkten Hörsinn sind Sprachbefehle für den Senior in vielen Situationen schwer wahrzunehmen. Damit der Senior dennoch weiterhin Freilauf genießen kann, bietet sich das frühzeitige Einarbeiten von Sichtzeichen und einer selbstständigen Umorientierung zur Bezugsperson an. Die Verwendung von einem Vibrationshalsband ist eine weitere Möglichkeit, um auf Distanz mit dem schwerhörigen Hund zu kommunizieren. Eine stärker werdende Taubheit führt oft dazu, dass der Seniorenhund schreckhafter wird. In diesem Fall hilft es, sich beispielsweise vor Annäherungen oder Berührungen durch laute Geräusche wie Klatschen bemerkbar zu machen.

3. Pflege für den Senior

Um den Seniorenhund ein gesundes Altern zu ermöglichen, sind einige spezielle Pflegemaßnahmen notwendig. Zu lange Krallen stellen keineswegs nur ein kosmetisches Problem dar. Sie resultieren in Fehlhaltungen der Pfote und in einem veränderten Gangbild. Dadurch kann der gesamte Bewegungsapparat in Mitleidenschaft gezogen werden und dauerhafte Haltungsschäden drohen. Um solch eine Entwicklung zu verhindern, ist die regelmäßige Kürzung der Krallen wichtig. Mitunter ist dies häufiger notwendig als beim jungen Hund, denn wie bei älteren Menschen die Nägel, wachsen die Hundekrallen im Alter schneller.

Auch die Zähne und insbesondere das Zahnfleisch benötigen verstärkte Aufmerksamkeit. Zahnbelag, Zahnstein und unbehandelte Zahnfleischentzündungen sind ernstzunehmende Risikofaktoren für die Gesundheit des Hundes. Gerade bei älteren Tieren kann eine schlechte Zahnhygiene zu lebensbedrohlichen Herzschäden führen. Bestehen bereits Entzündungen des Zahnfleischs und Zahnbelag, ist eine tierärztliche Zahnsanierung unter Narkose in der Regel unumgänglich.

Um es gar nicht so weit kommen zu lassen oder um in Folge eine weitere Zahnbehandlung zu vermeiden, ist tägliches Zähneputzen notwendig. Ergänzend können Zahngele mit Chlorhexidin zum Einsatz kommen. Dieser antibakterielle Wirkstoff dämmt Zahnbeläge und somit die Entstehung von Zahnstein deutlich ein.

Auf verhornte Stellen am Nasenspiegel des Seniors entstehen manchmal entzündete und schmerzende Risse. Um diesen vorzubeugen, ist ein Eincremen der schorfigen Nase mit einer pflegenden, reichhaltigen Creme hilfreich.

Mit einem höheren Lebensalter geht ein höheres Risiko für Tumorerkrankungen einher. Viele Tumorarten sind auf der Hautoberfläche oder in der Maulhöhle aufspürbar. Deshalb ist es wichtig, den Hund regelmäßig abzutasten und den entdeckten Beulen und Erhebungen auf der Körperoberfläche nachzugehen. Nachfolgende Untersuchungen geben dann Aufschluss darüber, ob es sich um gutartige oder bösartige Zubildungen handelt. Eine effektive Behandlung von bösartigen Tumoren ist oftmals nur dann möglich, wenn diese frühzeitig entdeckt werden. Mindestens einmal im Monat sollte daher eine gründliche Untersuchung erfolgen.

4. Unterstützung bei Beschwerden des Bewegungsapparates

Der körperliche Abbau des Seniors zeigt sich oft deutlich darin, dass seine Bewegungen zunehmend mühsam und langsamer werden. Nach dem Aufstehen braucht er längere Zeit, bis er sich eingelaufen hat. Wildes Toben und Rennen wie zu früheren Zeiten vermeidet er. Zusätzlich stolpert er häufiger, verweigert Sprünge und wirkt teilweise unkoordiniert. Auch wenn solche Beobachtungen mitunter schmerzhaft sind: Sie gehören zum natürlichen Alterungsprozess, der mit Muskulaturverlust und reduzierter Funktionalität des Bewegungsapparats einhergeht. Es ist jedoch möglich, diesen Verlauf möglichst lang hinauszuzögern. Der Erhalt der Muskulatur und Beweglichkeit kann auf mehreren Wegen gefördert werden. Dazu gehören regelmäßige Spaziergänge, eine erhöhte Zufuhr hochwertiger Proteine, z.B. über unsere speziell abgestimmten Futterergänzungen, und gezielte physiotherapeutische Übungen.

Weist der Hund schon größere Schwierigkeiten bei Bewegungsabläufen im Alltag auf, ist es dennoch möglich, ihm mit unterschiedlichen Mitteln den Alltag zu erleichtern:

  • Auslegen von Teppichen, damit der Hund nicht auf glatten Böden ausrutscht
  • spezielle Hundeschuhe, die ein Ausrutschen und Abschleifen der Krallen verhindern
  • Rampen und Treppen, um das Erreichen von Erhöhungen wie dem Kofferraum oder der Couch zu ermöglichen
  • erhöhte Futter- und Wassernäpfe
  • gepolsterte Geschirre, die als Geh- und Tragehilfe dienen können

5. Beschäftigung gegen den geistigen Abbau

Um den älteren Hund fit zu halten, lohnt es nicht nur, noch lange und oft mit ihm spazieren zu gehen. Gleichermaßen positiv wirkt sich die geistige Auslastung auf das Altern aus. Denn Studien haben gezeigt, dass der Alterungsprozess sowohl durch physische als auch durch psychische Stimulation gebremst werden kann. Beschäftigungsformen wie Clicker- oder Tricktraining verhindern den frühzeitigen geistigen Abbau. Sie wirken zudem einer altersbedingt verkleinerten Aufmerksamkeitsspanne entgegen. Ein alter Hund kann also nicht nur, sondern sollte sogar neue Tricks lernen.

Ein regelmäßiger veterinärmedizinischer Check-Up des Seniors ist unumgänglich. Das zeigt auch eine Untersuchung zum Gesundheitszustand von älteren Hunden und dessen Beurteilung durch die Besitzer/innen. In über 80 Prozent der Fälle wurde in der tiermedizinischen Untersuchung ein Gesundheitsproblem aufgedeckt, welches die Halter/innen zuvor nicht wahrgenommen hatten. Viele Erkrankungen sind darüber hinaus nicht äußerlich erkennbar und zeigen sich erst bei einer Blut- oder Ultraschalluntersuchung. So ein Vorsorgetermin sollte ein bis zweimal jährlich durchgeführt werden.

Einen älteren Hund bestmöglich durch bequeme Schlafgelegenheiten, angepasste körperliche und geistige Beschäftigung sowie kontinuierliche Pflege zu unterstützen, bietet die beste Altersvorsorge. Damit der Senior möglichst lange mobil und fit bleibt, ist zusätzlich auf den Erhalt der Muskulatur zu achten. In diesem Zusammenhang sind eine proteinreiche Ernährung und physiotherapeutische Übungen zum Krafterhalt hilfreiche Maßnahmen. So können Sie aktiv dazu beitragen, dass Ihr älterer Hund ein glückliches und unbeschwertes Leben führen kann.

6. Unterstützung für den Bewegungsapparat älterer Hunde

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Quellen

Hier finden Sie die Zusammenstellung der Literatur-Quellen, die für diesen Artikel genutzt wurden:

1. Bellows, Jan, et al. “Common Physical and Functional Changes Associated with Aging in Dogs.” Journal of the American Veterinary Medical Association, vol. 246, no. 1, 2015, pp. 67–75., doi:10.2460/javma.246.1.67.

2. Gruen, M.E., Samson, D.R. & Lascelles, B.D.X. Functional linear modeling of activity data shows analgesic-mediated improved sleep in dogs with spontaneous osteoarthritis pain. Sci Rep 9, 14192 (2019).

3. Karie A. Johnson, Anne H. Lee, and Kelly S. Swanson Nutrition and nutraceuticals in the changing management of osteoarthritis for dogs and cats Journal of the American Veterinary Medical Association 2020 256 : 12 , 1335-1341

4. Chapagain, D., Virányi, Z., Wallis, L. J., Huber, L., Serra, J., & Range, F. (2017). Aging of attentiveness in border collies and other pet dog breeds: the protective benefits of lifelong training . Frontiers in aging neuroscience, 9, 100.

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