Stress beim Hund:
erkennen und abbauen

Stress ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das nicht nur den Menschen, sondern auch unsere Hunde betrifft. In der heutigen schnelllebigen Welt, geprägt von Hektik und ständigem Zeitdruck, sind auch unsere geliebten Haustiere oft Stress ausgesetzt. Obwohl Stress eine natürliche Reaktion des Körpers auf verschiedene Reize und Situationen ist, kann er bei Hunden, ähnlich wie bei uns Menschen, schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Wie kann man also Stress beim Hund erkennen und abbauen?

(Autorin: Valérie Pöter, Tierärztin und Hundetrainerin)

Inhalt

1. Das Wichtigste zum Thema Stress auf den Punkt gebracht

  1. Chronischer Stress kann beim Hund zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, darunter Verhaltensprobleme, Magen-Darm-Erkrankungen, Hautprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunsystem-Störungen und weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen.
  2. Stress ist nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Hunden ein allgegenwärtiges Phänomen, das aus verschiedenen Quellen resultieren kann, wie Veränderungen in der Umgebung, Trennung, soziale Interaktionen oder Krankheit.
  3. Frühzeitige Erkennung von Stresssignalen, Vermeidung von Stressauslösern, Training und Gewöhnung an Umweltreize, Schaffen von Ruhephasen sowie Stressreduktion bei Gesundheitsproblemen sind wichtige Maßnahmen, um deinem Hund zu einem entspannten und gesunden Leben zu verhelfen.

2. Stress und seine Auswirkungen auf den Körper

Stress ist eine biologische Reaktion auf Anforderungen oder Herausforderungen, die den normalen Zustand eines Organismus stören oder seine Fähigkeit, mit diesen Belastungen umzugehen, überfordern. Bei Hunden kann Stress aus verschiedenen Situationen resultieren, wie beispielsweise Veränderungen in der Umgebung, Trennung von geliebten Menschen oder anderen Tieren, soziale Interaktionen, Lärm, Krankheit oder auch Training und Verhaltenskorrekturen.

3. Physiologische Reaktionen auf Stress

Wenn ein Hund Stress erlebt, setzt sein Körper verschiedene Hormone frei, darunter Adrenalin und Cortisol. Adrenalin bereitet den Hund auf eine mögliche Flucht oder den Kampf vor, während Cortisol den Körper auf längere Stressphasen vorbereitet. Diese hormonelle Reaktion führt zu physiologischen Veränderungen im Körper, wie einer erhöhten Herzfrequenz, gesteigerter Atmung und einer Verengung der Blutgefäße. Diese Reaktionen sind Teil des „Kampf-oder-Flucht“-Mechanismus, der dem Organismus in akuten Gefahrensituationen zur Selbstverteidigung dient.

4. Auswirkungen von chronischem Stress beim Hund

Während kurzfristiger Stress eine normale und gesunde Reaktion ist, kann anhaltender oder chronischer Stress schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Hundes haben. Das dauerhafte Vorhandensein von Stresshormonen wie Cortisol im Körper kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen und entzündliche Erkrankungen erhöhen. Zudem kann Stress auch zu Verhaltensänderungen führen, wie beispielsweise Aggression, Ängstlichkeit oder Unsauberkeit.Während kurzfristiger Stress eine normale und gesunde Reaktion ist, kann anhaltender oder chronischer Stress schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Hundes haben. Das dauerhafte Vorhandensein von Stresshormonen wie Cortisol im Körper kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen und entzündliche Erkrankungen erhöhen. Zudem kann Stress auch zu Verhaltensänderungen führen, wie beispielsweise Aggression, Ängstlichkeit oder Unsauberkeit.

Schauen wir uns ein paar Erkrankungen und ihren Zusammenhang mit Stress ein bisschen detaillierter an:

1. Verhaltensprobleme

Chronischer Stress kann bei Hunden zu einer Vielzahl von Verhaltensproblemen führen oder bestehende Verhaltensauffälligkeiten verstärken. Ein gestresster Hund kann vermehrt hecheln, unruhig sein, übermäßig bellen, winseln oder sich kratzen. Auch stereotype Verhaltensmuster wie wiederholtes Hin- und Herlaufen, sich im Kreis drehen oder selbstverletzendes Verhalten (übermäßiges Lecken der Pfoten) können Anzeichen von Stress sein. Diese Verhaltensweisen können sich negativ auf die Lebensqualität des Hundes und das Zusammenleben mit der Familie auswirken.

2. Magen-Darm-Erkrankungen

Der Darm eines Hundes ist besonders anfällig für Stress, da er mit dem Nervensystem verbunden ist. Chronischer Stress kann zu entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) und Durchfall führen. Ein gestresster Hund kann unter Appetitlosigkeit oder Futterverweigerung leiden.

3. Hauterkrankungen

Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen und zu Hautproblemen führen. Ein gestresster Hund kann sich vermehrt kratzen, was zu Hautreizungen oder zur Akralen Leckdermatitis führen kann. Auch Haarausfall oder allergische Reaktionen können auf Stress zurückzuführen sein.

4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Chronischer Stress kann den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz und Hypertonie erhöht.

5. Immunsystem-Störungen

Stress kann das Immunsystem des Hundes schwächen und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Autoimmunerkrankungen führen. Ein geschwächtes Immunsystem kann es dem Hund erschweren, sich gegen Krankheitserreger zu verteidigen und kann zu einer längeren Genesungszeit führen.

6. Atemwegserkrankungen

Stress kann zu Atemwegsproblemen wie Asthma oder chronischer Bronchitis führen oder bestehende Erkrankungen verschlimmern. Bei Hunden, die bereits an Atemwegsproblemen leiden, kann Stress zu akuten Verschlechterungen führen.

7. Bewegungsapparat und Stoffwechsel

Chronischer Stress kann Muskelverspannungen und -schmerzen verursachen oder Gelenkerkrankungen wie Arthritis verschlimmern. Zudem kann Stress den Stoffwechsel beeinflussen und zu Problemen wie Diabetes, Fettleibigkeit oder Schilddrüsenstörungen führen.

8. Neurologische Erkrankungen

Stress kann das Risiko für neurologische Erkrankungen wie Epilepsie oder Degenerative Myelopathie erhöhen. Bei Hunden, die bereits an Epilepsie leiden, kann eine Reduzierung des Stressniveaus im Alltag dazu beitragen, die Häufigkeit und Intensität von Anfällen zu verringern.

5. Wie lässt sich Stress bei deinem Hund frühzeitig erkennen?

Eine sehr wichtige Auskunft gibt dir die Körpersprache deines Hundes, achte dabei auf die folgenden Merkmale:

  1. Dein Hund zeigt feuchte Pfotenabdrücke auf glatten Oberflächen? Stress kann zu übermäßiger Schweißbildung an den Pfoten führen, was zu feuchten Pfotenabdrücken auf glatten Oberflächen führt.
  2. Dein Hund nagt und leckt übermäßig? Ein gestresster Hund kann an seinen Pfoten, der Rute oder anderen Körperteilen nagen oder lecken, um sich zu beruhigen.
  3. Dein Hund kratzt sich häufig und intensiv, auch wenn keine äußeren Reize wie Flöhe oder Allergien vorhanden sind?
  4. Dein Hund gähnt häufig? Ein gestresster Hund gähnt oft, auch wenn er nicht müde ist. Dieses Gähnen ist anders als das, was er nach einer Ruhephase zeigt.
  5. Dein Hund hechelt stark? Übermäßiges Hecheln, ohne dass der Hund erschöpft oder heiß ist, kann ein Zeichen von Stress sein.
  6. Dein Hund zeigt eine angespannte Körperhaltung, die Muskeln sind angespannt, und er wirkt unruhig?
  7. Die Rute deines Hundes ist eingezogen oder angespannt und liegt eng am Körper an?
  8. Dein Hund zeigt eine steife oder zurückgezogene Körperhaltung? Ein gestresster Hund kann eine steife Körperhaltung einnehmen oder sich zurückziehen, um sich zu schützen.
  9. Die Ohren deines Hundes sind nach hinten gelegt, was auf Unbehagen oder Angst hinweisen kann?
  10. Dein Hund leckt sich häufig über die Lippen, auch wenn er nicht gerade gefressen hat.
  11. Dein Hund Speichelt übermäßig? Stress kann vermehrtes Speicheln verursachen, selbst wenn der Hund nicht hungrig ist.
  12. Dein Hund zeigt ein „Stressgesicht“? Ein gestresster Hund kann ein charakteristisches „Stressgesicht“ haben, bei dem die Augen weit aufgerissen sind und die Maulwinkel nach hinten gezogen sind. Dies kann einem Grinsen ähneln, ist jedoch ein Zeichen von Unwohlsein.

Verhaltensänderungen sind ein weiterer wichtiger Hinweis, um einzuschätzen, ob dein Hund sehr gestresst ist

  • Dein Hund ist nervös, kann nicht ruhig liegen oder wandert rastlos hin und her?
  • Dein Hund bellt übermäßig, zeigt starkes Winseln oder Jaulen? Ein gestresster Hund kann vermehrt bellen, winseln oder jaulen, um seine Unruhe auszudrücken.
  • Stereotype Verhaltensmuster: Dein Hund zeigt wiederkehrende Verhaltensweisen wie Hin- und Herlaufen oder sich im Kreis drehen, um Stress zu bewältigen?

Dein Hund zeigt Vermeidungsverhalten? Zum Beispiel…

  • Dein Hund zieht sich zurück und sucht Distanz zu stressauslösenden Situationen oder Menschen?
  • Dein Hund vermeidet Blickkontakt, um Konflikten oder Bedrohungen aus dem Weg zu gehen?
  • Dein Hund sucht Schutz und Sicherheit hinter dir, um sich vor Menschen oder Hunden zu verbergen?
  • Dein Hund zeigt sich zurückhaltend in sozialen Interaktionen? Ein gestresster Hund kann sich in sozialen Situationen zurückhaltender verhalten und den Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen meiden.

Stress kann also nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Hunden zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist es entscheidend, frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Stressbewältigung zu ergreifen.

6. So schützt du deinen Hund vor übermäßigem Stress – Fünf praktische Tipps

1. Sensibilisierung für Stress: Beobachte die Körpersprache deines Hundes

Jeder Hund kann unterschiedliche Anzeichen von Stress zeigen. Beobachte, ob dein Hund vermehrt hechelt, sich häufig kratzt oder leckt, seine Rute einzieht, die Ohren zurücklegt oder andere Zeichen von Unbehagen zeigt. Ein gestresster Hund kann auch unruhig sein, vermehrt bellen, winseln oder sich zurückziehen. Je besser du die Stresssignale deines Hundes verstehst, desto schneller kannst du angemessen darauf reagieren.

2. Stressauslöser vermeiden: Identifiziere stressige Situationen

Mache dir bewusst, welche Situationen oder Umgebungen bei deinem Hund Stress auslösen. Manche Hunde reagieren empfindlich auf laute Geräusche, Menschenmassen oder andere Hunde. Andere können sich in neuen Umgebungen oder bei tierärztlichen Untersuchungen gestresst fühlen. Wenn du die Stressauslöser deines Hundes identifizierst, versuche, diese Situationen zu vermeiden, wenn möglich. Dadurch kannst du deinem Hund unnötige Belastungen ersparen und seine Lebensqualität verbessern.

3. Training und Gewöhnung: Bereite deinen Hund bewusst auf Umweltreize vor

Eine gezielte Gewöhnung an Umweltreize kann deinem Hund dabei helfen, stressige Situationen besser zu bewältigen. Beginne bereits im Welpen- oder Junghundealter mit einem kleinschrittigen Training, um deinen Hund an verschiedene Umgebungen, Geräusche und Menschen zu gewöhnen. Besuche ruhige Orte und steigere langsam die Intensität der Reize. Lobe und belohne deinen Hund für entspanntes Verhalten. Diese positiven Erfahrungen tragen dazu bei, dass dein Hund in stressigen Situationen ruhiger und gelassener reagiert.

4. Ruhephasen schaffen: Sorge dafür, dass sich dein Hund ausreichend entspannt und regeneriert

Achte darauf, dass dein Hund ausreichend Ruhephasen hat, in denen er sich entspannen und erholen kann. Hunde benötigen genügend Schlaf und Ruhe, um Stress abzubauen und sich zu regenerieren. Schaffe ihm einen ruhigen Rückzugsort, an dem er sich zurückziehen und entspannen kann. Vermeide übermäßige Aufregung und überfordere deinen Hund nicht mit zu vielen Aktivitäten. Auch geistige Auslastung durch Spiele und Suchaufgaben kann dazu beitragen, dass dein Hund entspannter ist.

5. Stressreduktion bei Gesundheitsproblemen: Beachte die Bedürfnisse deines Hundes

Bei bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise Epilepsie, ist Stressreduktion ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Stress kann bei epileptischen Hunden Anfälle auslösen oder verstärken. Achte darauf, dass dein Hund eine stressfreie Umgebung hat und vermeide abrupte Veränderungen in seinem Alltag. Regelmäßige Bewegung, Entspannung und eine ausgewogene Ernährung können ebenfalls dazu beitragen, die Anfälle zu reduzieren.

7. Fazit

Stress kann erhebliche gesundheitliche Probleme bei Hunden verursachen. Als Hundehalter ist es wichtig, frühzeitig auf Stresssignale zu achten und durch gezielte Maßnahmen wie Stressvermeidung, Training und das Schaffen einer stressfreien Umgebung das Wohlbefinden und die Vitalität des Hundes zu fördern. Tierärztliche Unterstützung kann ebenfalls hilfreich sein, um mögliche gesundheitliche Ursachen auszuschließen und ggf. mit Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen.

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