8 wissenswerte Fakten zu Haut und Fell des Hundes

Haut und Fell deines Hundes geben ihm sein charakteristisches Aussehen und spielen eine wichtige Rolle für dessen Gesundheit. Unzählig viele Zellen sorgen dabei für den Schutz des Hundekörpers vor potenziell schädigenden Umwelteinflüssen und regulieren die Körpertemperatur. Hier kommen spannende Fakten zu Haut und Fell deines Hundes.

Inhalt

1. Der Aufbau der Haut von Hunden

Die Haut ist das größte Organ des Hundes und nimmt zwischen 12 bis 24 Prozent der gesamten Körpermasse ein. Sie bedeckt die Muskeln, das Skelett und die Organe des Hundes mit einer mindestens 0,5 Millimeter dicken Schicht, die mehrere wichtige Aufgaben erfüllt.

Insgesamt besteht die Hundehaut aus drei Schichten, die jeweils unterschiedliche Zelltypen mit spezialisierten Eigenschaften besitzen.

2. Die Oberhaut

Aufgaben der Epidermis

Die äußerste Hautschicht wird Epidermis genannt. In der unteren Ebene der Epidermis befinden sich pigmentbildende Zellen, welche der Haut und dem Fell ihre jeweils charakteristische Farbe verleihen. Über die Farbe der abgegebenen Pigmente und ihre Verteilung entscheidet zu großen Teilen das Erbmaterial der Tiere. Aber auch weitere Faktoren wie das Alter, Krankheiten und die Menge an Sonnenlicht spielen eine Rolle. Der Effekt der Sonneneinwirkung ist bei manchen Hunden mit einem als Wechselnase bekannten Phänomen besonders gut zu sehen. Die UV-Strahlung der Sonne führt zu einer vermehrten Produktion von Farbpigmenten. Dieser körpereigene Mechanismus ist äußerst sinnvoll, denn die Pigmente, sogenannte Melanine, schützen vor strahlenbedingten Schäden wie Sonnenbrand. Durch die erhöhte Melaninproduktion in sonnenreichen Monaten dunkelt daher bei den entsprechenden Hunden der sonst helle Nasenspiegel nach. Der natürliche Alterungsprozess und Stress führen zum vermehrten Absterben der farbgebenden Zellen. Das resultiert in einem zunehmenden Ergrauen und in einer erhöhten Sonnenempfindlichkeit.

Die Hornschicht

In der Epidermis gibt es zudem zahlreiche Zellen, welche den Eiweißstoff Keratin bilden. Sie wandern nach ihrer Entstehung an die Hautoberfläche und verhärten dabei zunehmend zu kleinen, festen Hornschuppen. Die oberste Hautschicht besteht aus mehreren Lagen dieser abgestorbenen, verhornten Zellen. Dadurch bilden diese eine Art Schutzmantel aus Keratin, der an unbehaarten Stellen wie der Pfote deutlich dicker ist. Je stärker eine Körperstelle belastet ist, umso stärker wird auch der Hornmantel. Während er an den Hundepfoten bei der Geburt des Welpen ungefähr 200 Mikrometer beträgt, ist er bei 6-Monate alten Junghunden bereits 1800 Mikrometer dick. Die Hornschicht schützt einerseits vor dem Eindringen gesundheitsgefährdender Mikroorganismen wie verschiedenen Bakterien. Andererseits wird auch ein Schutz vor chemischen und mechanischen Belastungen gewährleistet. Außerdem bewahrt die Hautbarriere den Körper vor Wasserverlust und verhindert ein Austrocknen.

Bei Welpen und Kleinhunderassen wie Chihuahua und Zwergpinscher ist der Schutzmantel der Haut häufig durchlässiger als bei erwachsenen Tieren und Exemplaren größerer Rassen.

3. Die Lederhaut

Die mittlere Hautschicht von Hunden, die Lederhaut oder Dermis, besteht aus dichtem, aber gleichzeitig sehr beweglichem Gewebe. Das sorgt für eine insgesamt elastische und widerstandsfähige Haut. Mit steigendem Lebensalter nehmen beide Eigenschaften ab. Die vielen Blutgefäße der Lederhaut versorgen die darüberliegende Oberhaut mit Nährstoffen. Eine weitere wichtige Aufgabe dieser Blutgefäße besteht in der Regulation der Haut- und Körpertemperatur. Bei Hitze weiten sich die Äderchen und geben somit mehr Wärme ab. In kalten Bedingungen ziehen sie sich hingegen für einen geringeren Wärmeverlust zusammen. In der Lederhaut sind besonders viele Sinneszellen vorhanden. Sie sorgen für den Empfang und die Weiterleitung diverser Umweltreize. Je nach Reiztyp existieren unterschiedliche Zellen. Diese sind jeweils auf Empfindungen wie Berührungen, Schmerzen, Juckreiz, Kälte oder Wärme spezialisiert.

Eine bestimmte Muskelform, die Haarbalgmuskulatur, liegt ebenfalls in der mittleren Hautschicht. Stresshormone führen zur Anspannung dieser Muskelfasern, wodurch sich das Fell der Hunde besonders im Nacken- und Rückenbereich aufrichtet. Der Hund stellt sein Fell also nicht auf, um gezielt größer zu wirken oder zu imponieren. Bei den aufgerichteten Haaren handelt es sich hingegen um eine vom Hund nicht bewusst steuerbare Reaktion, die durch Stress oder Anspannung ausgelöst wird.

4. Die Unterhaut

Die als Subcutis bezeichnete, dritte Hautschicht besteht hauptsächlich aus Fettzellen. Diese isolieren den Hundekörper und schützen so vor Kälte. Neben Energie werden im Fettgewebe der Unterhaut auch Vitamine gespeichert. Zusätzlich dient das Fett als Schutz der Organe im Körperinneren vor Stößen und Druck.

5. Drüsen in der Haut des Hundes

In den oberen Hautschichten sind mehrere Arten von Drüsen verankert. Je nach Art produzieren sie unterschiedliche Flüssigkeiten, die dann an das jeweilige Zielgewebe abgegeben werden. Talgdrüsen sind mit einer fettigen Flüssigkeit gefüllt. Ihr abgesondertes Fett bildet eine dünne, ölige und wasserabweisende Schicht über der Haut. Die oberflächliche Fettschicht schützt die Haut vor Krankheitserregern und Schadstoffen. Sie verleiht dem Fell außerdem ein glänzendes Aussehen. Besonders viele Talgdrüsen befinden sich beim Hund am Schwanzansatz. Manche Hunde, vor allen Dingen Rüden von rauhaarigen Rassen, produzieren an dieser Stelle übermäßig viel Hautfett. Ein ranziger Geruch der Hundehaut kann die Folge sein.

Neben den Talgdrüsen besitzt der Hund apokrine und ekkrine Drüsen. Apokrine Drüsen sind nahezu über den ganzen Hundekörper verteilt. Ihr Sekret enthält antibakterielle Eigenschaften. Die Flüssigkeit verbindet sich mit dem Hauttalg und verbessert so die Schutzeigenschaften des Fettfilms, der die Körperoberfläche umgibt. Weiterhin haben sie eine kommunikative Funktion, denn mittels dieser Drüsen werden Duftstoffe abgegeben. Das Absondern und Aufnehmen solcher Gerüche informiert Artgenossen beispielsweise über das Geschlecht und den Fortpflanzungsstatus des anderen Hundes.

Die ekkrinen Drüsen befinden sich vorrangig an den Pfotenballen. Sie ähneln den menschlichen Schweißdrüsen und sondern eine geruchslose, klare Flüssigkeit ab.

6. Das Haarkleid des Hundes

Das Fell der Hunde entspringt aus der Lederhaut. Es bedeckt abgesehen vom Nasenspiegel und den Pfotenballen nahezu die gesamte Körperoberfläche. Die Fellschicht erfüllt mehrere Funktionen:

  • Reflexion von Sonnenstrahlung als Sonnenschutz
  • Isolation bei kaltem Wetter
  • Schutz vor Verletzungen
  • Kommunikation: andere Hunde können am aufgestellten Fell erkennen, ob ihr Artgenosse aufgeregt ist
  • Anhand des Fellzustands lassen sich Rückschlüsse auf die Gesundheit und den Ernährungszustand des Hundes ziehen

In der Oberhaut des Hundes gibt es mehrere Einstülpungen an der Hautoberfläche, die Haarfollikel heißen. Dort findet die Produktion der Haarwurzeln statt, aus denen die Fellhaare schließlich herauswachsen. In der Regel entspringen einem Haarfollikel mehrere Haare. Diese Fellbüschel sind oft aus zwei verschiedenen Haararten zusammengesetzt. Die erste Haarart ist das Primär- oder Deckhaar, die zweite das Wollhaar. Im Gegensatz zur Unterwolle ist das Deckhaar oft mit einer größeren, stabileren und tieferen Haarwurzel versehen. Darüber hinaus ist es länger und härter, wodurch es vor Verletzungen und Regen schützt. Das gesamte Deckhaar bildet bei gesundem Fell eine glänzende Schicht auf dem Hundekörper, die das Sonnenlicht reflektiert. Die Unterwolle ist dünner und oft leicht gewellt. In einem Haarbüschel ist ein einzelnes Deckhaar gewöhnlich von sechs bis zwölf Wollhaaren umgeben.

Mit Ausnahme von wenigen Rassen, wie dem Pudel, besitzt das Hundehaar eine begrenzte Lebensdauer. Daher unterliegt das Haarkleid des Hundes einem dauerhaften Zyklus aus Wachstum, Absterben und Ausfall bis zur Neubildung. Die Intensität und der zeitliche Rahmen des Haarzyklus hängen von Faktoren wie der Rasse, der Jahreszeit, den Haltungsbedingungen, Erkrankungen und der Ernährung ab.

7. Von lang bis kurz: Die Felltypen von Hunden

Durch die gezielte Zucht des Menschen gibt es mittlerweile Hunde in den unterschiedlichsten Fellvarianten. Das Haarkleid kann deshalb stark vom charakteristischen Doppelfell mit Deck- und Wollhaaren des Wolfes abweichen. Eine etablierte Einteilung der Felltypen unterscheidet zwischen acht unterschiedlichen Varianten.

Stockhaar

  • besteht aus jeweils einer Schicht Unterwolle und Deckhaar
  • derbes Deckhaar, dass die Unterwolle nur leicht überragt
  • Unterwolle ist sehr kurz, fein und leicht gewellt
  • typische Vertreter: Deutscher Schäferhund, Labrador

Kurzhaar

  • kurze Deckhaare
  • sehr wenig bis keine Unterwolle
  • typische Vertreter: Boxer, Whippet

Rauhaar

  • besonders derbe Deckhaare und Unterwolle
  • Deckhaar oft stark gewellt
  • Fell ist äußerst widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse
  • Haare fallen am Ende ihres Lebenszyklus oft nicht ausreichend aus und müssen daher herausgezupft werden
  • typische Vertreter: Schnauzer, Rauhaardackel, rauhaarige Terrier

Langhaar

  • Unterwolle und Deckhaar vorhanden
  • Deckhaar ist wesentlich länger als die Unterwolle
  • typische Vertreter: Collie, Yorkshire Terrier

Halblanghaar

  • kurze, feine Unterwolle
  • längeres Deckhaar
  • verstärktes Vorkommen von Deckhaaren an Ohren, Brust und zwischen den Beinen
  • typische Vertreter: Cocker Spaniel, Irish Setter

Gelocktes Haar

  • nahezu kein Deckhaar
  • stark wachsende, kräuselige Unterwolle
  • Haare unterliegen oft keinem typischen Fellzyklus und wachsen kontinuierlich
  • glänzende Haarschicht durch das mangelnde Deckhaar nicht vorhanden
  • typische Vertreter: Pudel, Bichon Frisé

Filzhaar

  • Deckhaar und Unterwolle sind gleich lang
  • sehr dichte Unterwolle
  • Fell verbindet sich zu einzelnen Filzschnüren
  • typische Vertreter: Puli, Komondor

Haarlosigkeit

  • keinerlei oder nur sehr wenig Fell
  • oft derbe, stark pigmentierte Haut
  • typische Vertreter: Chinesischer Schopfhund, Peruanischer Nackthund

Ein Sprichwort besagt, dass die Haut des Menschen der Spiegel zu dessen Seele ist. Das trifft teilweise zu, da Stress und Angsterkrankungen zu einem erhöhten Risiko von Hauterkrankungen führen. Beides kann zusätzlich zu einem frühzeitigen Ergrauen der Haare führen. Bei Hunden wurden in Studien ähnliche Beobachtungen gemacht. Trennungsstress und häufige Angst führen zu einem gehäuften Auftreten von Fell- und Hauterkrankungen. Dazu gehören Hautentzündungen, dauerhafter Juckreiz, Fellverlust und frühzeitiges Ergrauen.

Ein gesunder Fellzustand ist hingegen erkenntlich an:

  • glänzendem Deckhaar
  • einer dichten Felldecke ohne Lücken
  • Abwesenheit von stumpfen Haaren und Schuppen
  • filzfreiem Haarkleid

9. Unterstützung für Haut und Fell deines Hundes

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  • Leinöl liefert wichtige Omega-3-Fettsäuren
  • Hoher Anteil an Bierhefe und Biotin
  • Vitalstoffkomplex aus Vitaminen und Spurenelementen

Quellen

Hier finden Sie die Zusammenstellung der Literatur-Quellen, die für diesen Artikel genutzt wurden:

1. Dreschel, Nancy A. “The Effects of Fear and Anxiety on Health and Lifespan in Pet Dogs.” Applied Animal Behaviour Science, vol. 125, no. 3-4, 2010, pp. 157–162.

2. Ferrer, Lluís. “Manual of Skin Diseases of the Dog and Cat.” Veterinary Dermatology, vol. 23, no. 1, 2011

3. Scheuplein RJ. Temperature regulation in the skin. In: Soter NA, Baden HP, editors. Pathophysiology of dermatologic diseases. 2nd ed. New York: McGraw-Hill, 1991: 67-81.

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