Appetitlosigkeit, Demenz & andere Altersprobleme bei alten Katzen verstehen und lindern

Wenn Katzen älter werden, verändern sich oft nicht nur ihre Gewohnheiten, sondern auch ihr Verhalten. Manche fressen schlechter, während andere nachts das Schreien anfangen oder orientierungslos wirken. Solche Veränderungen sind mehr als bloße Alterserscheinungen – sie können Anzeichen für Schmerzen, Demenz oder andere Krankheiten sein. Wer seine Katze gut kennt, erkennt früh, wann sie Hilfe braucht.

Alte getigerte Katze liegt auf Fensterbank

1. Altern ist keine Krankheit – aber es verändert vieles

Alt zu sein bedeutet nicht automatisch, krank zu sein.
Doch mit den Jahren werden Katzen anfälliger für körperliche und geistige Veränderungen – von Gelenkschmerzen über Nierenerkrankungen bis hin zu Desorientierung. Sie frieren schneller, schlafen tiefer und reagieren empfindlicher auf Stress. Das Wichtigste: Beobachte sie aufmerksam, denn frühe Anzeichen sind oft subtil und lassen sich durch kleine Anpassungen im Alltag gut auffangen.

2. Wenn deine alte Katze nicht mehr frisst

Ein nachlassender Appetit ist eines der häufigsten Warnsignale im Alter. Frisst deine Katze plötzlich weniger oder gar nicht mehr, solltest du schnellstmöglich handeln – besonders, wenn sie sonst immer gern gefressen hat.

Häufige Ursachen können dabei sein:

  • Übelkeit oder Magenschmerzen (oft ohne Erbrechen)
  • Zahnprobleme oder Entzündungen im Maul
  • Nierenerkrankung oder Schilddrüsenüberfunktion
  • Schmerzen beim Hinunterbeugen zum Napf
  • Stress, Angst oder Demenz

Schon 24 Stunden ohne Futteraufnahme können bei alten Katzen kritisch sein. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, und sie geraten leicht in eine gefährliche Abwärtsspirale.

Das hilft, wenn deine alte Katze nicht mehr frisst:

  • Futter leicht anwärmen, um den Geruch zu verstärken und den Geschmack zu intensivieren.
  • Kleine Portionen über den Tag verteilt anbieten – häufiger, dafür weniger.
  • Ruhige, warme Futterplätze – nicht auf dem kaltem Boden oder in feuchten Durchgängen.
  • Erhöhte Näpfe, um Nacken sowie Gelenke zu entlasten.
  • Aromatisches Nassfutter, Pasten oder leicht verdauliche Spezialdiäten, die eine hohe Energiedichte aufweisen.
  • Appetitanregende Toppings wie gefriergetrocknetes Hühnerfleisch, Brühe oder ein wenig Thunfischwasser – das aktiviert den Geruchssinn und steigert die Futterlust.
  • Bei anhaltender Fressunlust: flüssige Ergänzungsnahrung oder Kalorienpasten, die leicht aufzunehmen sind, füttern.

Katzenexpertin Sabine Schroll betont, dass viele alte Katzen nicht aufhören zu fressen, weil sie keinen Appetit haben, sondern weil sie das Futter nicht mehr riechen oder schlecht erreichen können. Wärme, Abwechslung und Nähe sind daher entscheidende Faktoren.

Tipp: Wenn deine Katze lieber schleckt oder sehr wählerisch ist, kann eine Schleckmatte helfen – sie verlängert die Fütterungszeit und fördert gleichzeitig Entspannung.

3. Deine alte Katze schreit nachts? Das steckt dahinter – und so kannst du helfen

Viele Halter:innen berichten, dass ihre Katze nachts unruhig wird, miaut oder scheinbar ziellos durch die Wohnung läuft. Oftmals ist der Grund dafür Desorientierung, Demenz, Angst oder Schmerz.

Typische Anzeichen bei deiner Katze sind:

  • Lautes, orientierungsloses Miauen, vor allem nachts
  • Verwirrtheit nach dem Aufwachen
  • Unruhe oder veränderte Schlafgewohnheiten
  • Starkes Bedürfnis nach Nähe oder plötzliches Reagieren mit Rückzug oder Ablehnung

Das sagt Katzen-Expertin Sabine Schroll: „Wenn Katzen nachts schreien, fehlt ihnen oft die Orientierung. Je vorhersehbarer ihre Umgebung ist, desto ruhiger bleiben sie.“ Daher können folgende Dinge hilfreich sein, um deiner alten Katze nachts mehr Sicherheit, Ruhe und Orientierung zu geben:

  • Feste Routinen bei Fütterung und Schlafenszeiten
  • Nachtlicht oder Bewegungsmelder, um Orientierung zu gewährleisten
  • Wärme und Nähe zur Reduzierung von Unsicherheiten
  • Leise Hintergrundgeräusche, wie ruhige Musik oder Naturklänge können (alten) Katzen nachts Sicherheit geben – besonders, wenn völlige Stille sie verunsichert. Wichtig ist, dass der Ton konstant und sanft bleibt.
  • Natürliche Unterstützung bieten Aminosäuren wie Tryptophan, die als Vorstufe von Serotonin und Melatonin wirken – Botenstoffe, die Ruhe, Wohlbefinden und einen gesunden Schlaf fördern. Sie sind beispielsweise in den purapep Comfort Tabs Katze enthalten und können helfen, Anspannung, Angst sowie nächtliche Unruhe sanft zu reduzieren.

4. So erkennst du Schmerzen bei alten Katzen

Katzen sind Meister:innen darin, Schmerzen zu verbergen. Anstatt zu miauen, verändern sie ihr Verhalten: Sie schlafen mehr, bewegen sich vorsichtiger oder meiden Lieblingsplätze, die für sie nun mit körperlichen Einschränkungen schwieriger zu erreichen sind.

Das sind typische Hinweise auf Schmerzen bei deiner (alten) Katze:

  • Springt seltener oder gar nicht mehr:
    Katzen mit Arthrose oder Gelenkproblemen meiden hohe Sprünge. Manche stehen davor, „messen ab“ – und gehen schließlich doch wieder weg.
  • Vermeidet bestimmte Bewegungen:
    Wenn sie sich nur noch über eine Seite hinlegt oder Schwierigkeiten dabei hat, sich umzudrehen, sind oft Steifheit oder Schmerzen in der Wirbelsäule oder der Hüfte der Grund.
  • Putzt sich weniger oder nur an leicht erreichbaren Stellen
    Besonders Rücken, Hinterpartien oder Bauch werden seltener gepflegt, da das Drehen Schmerzen bereitet – die Katze wirkt dadurch manchmal ungepflegt.
  • Wirkt gereizt, angespannt oder „ungelenkig“:
    Typisch sind ein leicht gewölbter Rücken, nach vorn abgeknickte Vorderpfoten beim Stehen oder ein steifer, vorsichtiger Gang. Manche Katzen schnappen beim Streicheln oder ziehen sich zurück, weil Berührungen unangenehm geworden sind.

Häufige Ursachen sind Arthrose, Zahnprobleme oder chronische Entzündungen. Das sollte immer tierärztlich abgeklärt werden, denn gezielte Schmerztherapie kann viel bewirken.

Tipp: Wie du Schmerzen bei Katzen noch genauer erkennst und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfährst du im ausführlichen Ratgeber:
Schmerzen bei Katzen erkennen – Was Forschung zeigt & wie du Signale deutest

5. Demenz bei Katzen erkennen: Wenn die Orientierung verloren geht

Die sogenannte kognitive Dysfunktion tritt häufig bei Katzen über 15 Jahren auf. Sie ähnelt der Demenz beim Menschen. Betroffene Katzen verlieren nach und nach ihre Orientierung und reagieren anders auf gewohnte Situationen.

An diesen Verhaltensweisen erkennst du eine Demenz bei deiner Katze:

  • Zielloses Umherlaufen oder Starren: Die Katze scheint „in Gedanken“ zu sein oder läuft immer wieder denselben Weg ab.
  • Vergesslichkeit, z. B. beim Futter- oder Toilettenort – manchmal steht sie vor der Tür oder dem Napf und weiß nicht mehr, was sie wollte.
  • Unruhe in der Nacht: Viele Katzen schlafen tagsüber viel und sind nachts wach, rufen laut oder suchen nach Orientierung.
  • Verändertes Sozialverhalten: Manche suchen plötzlich mehr Nähe, andere ziehen sich zurück – beides gilt als ein Ausdruck von Unsicherheit.

Das hilft bei Demenz:

  • Sanfte Ansprache und Berührung helfen ihr, sich zu orientieren und nicht zu erschrecken.
  • Vertraute Abläufe beibehalten: Futterzeiten, Schlafplätze und Rituale sollten konstant bleiben. Veränderungen verunsichern zusätzlich.
  • Keine Möbel umstellen: Gewohnte Wege erleichtern die Orientierung.
  • Mehrere Futter- und Schlafplätze in verschiedenen Räumen, damit deine Katze leicht findet, was sie braucht.
  • Feste Rituale – z. B. gemeinsames Bürsten oder Kuscheln zu festen Zeiten vermitteln Sicherheit.

6. Lebensqualität im Alter erhalten: Die 5 wichtigsten Dinge für deine Katze

Das Ziel ist nicht, jede Alterserscheinung zu verhindern – sondern deiner Katze Wohlbefinden, Sicherheit und ein gutes Gefühl im Alltag zu schenken. Diese fünf Aspekte tragen entscheidend dazu bei, dass sie sich auch im hohen Alter wohlfühlt:

  1. Wärme lindert Schmerzen und fördert Entspannung
    Weiche, zugluftgeschützte Liegeplätze und angenehme Wärmequellen unterstützen die Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken.
  2. Bewegung & sanfte Spiele halten Muskeln aktiv
    Kleine, ruhige Spielimpulse fördern Mobilität und Lebensfreude – ohne Überforderung.
  3. Zuwendung & Routine geben Sicherheit
    Feste Rituale und liebevolle Nähe vermitteln Orientierung und Vertrauen.
  4. Regelmäßige Checks beim Tierarzt helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen
    Leichte Gewichtsveränderungen, verändertes Fressverhalten oder Unruhe können frühe Warnzeichen sein.
  5. Schmerzfreiheit ist der Schlüssel zu Lebensqualität
    Wenn du vermutest, dass deine Katze Schmerzen hat, sprich deine Tierärztin oder deinen Tierarzt auf eine gezielte Schmerztherapie an. Auch wenn die Ursache nicht eindeutig ist, kann ein kurzer Therapieversuch mit Schmerzmitteln viel über ihr Befinden verraten. Dr. Sabine Schroll betont, dass solche Behandlungen kein „Zuviel“ sind – sondern oft der entscheidende Schritt, damit ältere Katzen wieder fressen, sich bewegen und Interesse zeigen.

Fazit: Was wirklich zählt, wenn Katzen alt werden

Wenn Katzen alt werden, verändert sich vieles – ihr Körper, ihr Verhalten und oft auch ihre Bedürfnisse nach Nähe, Ruhe und Sicherheit. Doch gerade diese Lebensphase bietet die Möglichkeit, die Bindung zu deiner Katze zu vertiefen und sie auf neue Weise zu verstehen.
Achte auf kleine Signale, schenke ihr Wärme und bleibe geduldig, auch wenn sie sich anders verhält als früher. Manchmal reicht schon ein ruhiger Platz, ein vertrauter Geruch oder eine sanfte Berührung, um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein ist.

Die Katzen-Expertin Sabine Schroll fasst es treffend zusammen: „Unser Ziel sollte nicht sein, dass die Katze einfach länger lebt – sondern dass die Zeit, die sie hat, lebenswert bleibt. Es geht um Lebensqualität, nicht um Lebensdauer.“

Natürlich umfassend versorgt

Um deine Katze im Alter optimal zu unterstützen, haben wir purapep Senior entwickelt:

  • Natürliche Bausteine zum Muskelerhalt- und aufbau wie Leucin
  • Natürliche Omega-3-Fettsäuren für den Haut- und Fellstoffwechsel
  • Vitamine & Spurenelemente für ein starkes Immunsystem
  • Antioxidantien zum Schutz vor oxidativem Stress

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